Sehen und Hören

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2018

SHAKESPEARE TODAY
SIR JOHN FALSTAFF GIBT SICH DIE EHRE
DIE VERHEXTE SOMMERNACHT

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Bei Shakespeare Today treffen Dichtungen verschiedener Shakespeare-Werke wie Sir John Falstaff und Die Verhexte Sommernacht auf Neuinterpretationen der Musik von John Dowland, Henry Purcell und anderer Shakespeare-Zeitgenossen durch den amerikanischen Musiker Nathan Vanderpool. Sie sind ihm, wie Verdi und selbst ein bayrisches Volkslied, Inspiration, eine eigene Klangwelt zu entwickeln und in der szenischen Interpretation zu entfalten. Dies lässt einmal mehr aufhorchen, wie verblüffend aktuell Shakespeare immer noch sein kann.

Sir John Falstaff gibt sich die Ehre (2018)
Musiktheater-Collage von Bettina Bartz und Jürgen Hinz
Musikalische Einrichtung und Komposition von Nathan Vanderpool

Die verhexte Sommernacht
King’s Rap

Die verhexte Sommernacht
Esel Duett

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2017

DOLCISSIMA SPERANZA
Mysterienspiel um die Hoffnungskraft der Musik

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Dolcissima-Speranza-Foto-Alex-Hilbert

Luthers Reformation führte schon bald zu erbitterten Glaubenskriegen, zu Not und Elend in vielen Teilen Europas. Wir präsentieren die Musik einer Zeit, die unseren Ohren fremd geworden ist; einer Welt, heillos zerrissen, in der dennoch gespielt wird und gesungen – und das nicht nur von finsteren Zeiten! Uns diese Welt heute nahezubringen – und vielleicht ja manche Parallelen zum Hier und Jetzt sichtbar zu machen – bedarf es eines Mittlers, der uns bei der Hand nimmt, uns mitfühlen und miterleben lässt. Die Gestalt des Lompin, genannt Simplex verbindet Tragik mit Komik, Wirklichkeitssinn mit der unstillbaren Sehnsucht nach einer besseren Welt. Zwischen den Zeitläufen springt er ebenso hin und her, wie zwischen den Orten: von Wittenberg nach Dresden und Venedig und zurück. 

Artist Talk (2017)
Dolcissima Speranza

Ein Gespräch mit
Jürgen Hinz (Regie)
und Daniel Trumbull (Musikalische Leitung). Und eine kurze musikalische Kostprobe.

Claudio Monteverdi
Chiomo d’oro

Heinrich Schütz
Itzt blicken durch des Himmels Saal

Tarquinio Merula
Su la cetera amorosa

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2016

QUEMPAS
PIMPINELLA UND MARC ANTONIO

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Innerhalb unserer Musik-Theater-Performance treffen liturgische Weihnachtsgesänge der syrischen Christen auf traditionelle Weihnachtslieder von Hans Leo Hasler, Michael Praetorius, Melchior Vulpius und das berühmte QUEM PASTORES LAUDAVERE, der Quempas, in der Vertonung von Michael Praetorius, umrahmt von den Sätzen – Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus/Benedictus/Agnus Dei – der MESSE DE MINUIT von Marc-Antoine Charpentier. Getreu der Idee des Quempas-Singens werden die Solisten und Chöre an unterschiedlichen Stellen der Kirchen platziert. Das Wechselspiel von solistischen und choralen Parts in deutscher, lateinischer, aramäischer und arabischer Sprache schafft so ein integratives Gesamtkunstwerk, bei dem Orient und Okzident zu einem „unerhörten“ Weihnachtskonzert verschmelzen.

Quempas (2016)
europäisch-syrische Musiktheater-Performance

Eine vergnügliche Posse über schlaue Frauen und gierige alte Männer, Hunger und Liebe und die ewige Suche nach dem Schlaraffenland, wo ja bekanntlich nicht nur Milch und Honig fließen. Die Typen der Commedia dell’Arte, Goldonis Bühnenpersonal und die Protagonisten aus J. A. Hasses Intermezzo „Pimpinella und Marc Antonio“ begleiten uns bei einer musikalisch-szenischen Reise durch drei Jahrhunderte Musik-Theater-Geschichte. Die Mezzosopranistin und Schauspielerin Alexandra Broneske wechselt dabei virtuos in die Rollen der von Pimpinella, Leandro, Brighella oder Dottore, flankiert von Steffen Findeisen und Michael Günther als Arlecchino, Truffaldino, Capitano, Pantalone und Marc Antonio.

Pimpinella und Marc Antonio
Eine Reise ins Schlaraffenland, wo nicht nur Milch und Honig fließen

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2015

ARIADNE AUF NAXOS

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Der Barocke Theatersommer stand 2015 ganz im Zeichen von Georg Anton Benda (1722-1795). Der Komponist startete von Potsdam aus eine beispiellose Karriere, wo er als Mitglied in der Hofkapelle von Friedrich II begann. Später entwickelte er sich zu einem der meistgespielten Komponisten Europas. Benda gilt heute als musikalischer Erneuerer. So „erfand“ er das Melodram. Ein absolutes Novum für das 18. Jahrhundert. Eine Kompositionsform, bei der – anders als in der Oper – der Text nicht gesungen, sondern gesprochen wird. Der musikalische Almanach schrieb damals treffend: „Das Orchester hält beständig den Pinsel in der Hand, diejenigen Empfindungen auszumalen, welche die Deklamation des Akteurs beseelen.“ Mit diesem Kunstgriff brach Benda die starren Konventionen der Barockoper, was ihm viel Anerkennung einbrachte.

Ariadne auf Naxos
Aufzeichnung (2015)
Melodrama in deutscher Sprache (1775) Musik: Georg Anton Benda Libretto: Johann Christian Brandes unter Einbeziehung von zwei Szenen aus August von Kotzebues Travestie „Ariadne auf Naxos: ein tragikomisches Triodrama“